Geschichte
Das Jugendblasorchester Halle wurde im November 1972 als Pionier- und FDJ-Ensemble Halle-Neustadt gegründet und zählt heute über 100 aktive Kinder und Jugendliche. Die damaligen Aufgaben bestanden hauptsächlich in der künstlerischen Ausgestaltung von Feierlichkeiten wie zum Pionier- oder FDJ-Geburtstag sowie Veranstaltungen des Deutschen Turn- und Sportbundes. Schon in damaligen Zeiten unternahm das Orchester unter der Leitung von Wolfgang Töpfer zahlreiche Fahrten ins befreundete sozialistische Ausland.
In den Umbruchjahren 1989/90 gelang es, das Orchester vor dem Zerfall zu retten und weiterzuführen. Der Förderverein „Blasebalg“ gründete sich und unterstützt seither die Arbeit des Ensembles sowohl finanziell als auch personell. In den letzten Jahren sorgten viele Auslandsfahrten dafür, dass das Jugendblasorchester Halle auch außerhalb der Saalestadt bekannt wurde. So führten das Orchester zahlreiche Reisen unter anderem nach Spanien, Frankreich, Italien, Ungarn, Russland, Polen, Kroatien, Österreich, in die Schweiz und die USA.
Am 10. Oktober 1997 feierte das Jugendblasorchester Halle unter der Leitung seines Dirigenten Wolfgang Töpfer sein 25-jähriges Bestehen. In diesen 25 Jahren erlernten über 350 Kinder das Musizieren auf einem Blasinstrument und erfreuten seitdem das Publikum mit bekannten und neuen Melodien bei Konzerten, Festumzügen, Feierstunden sowie Straßen- und Volksfesten. Der „Musikverein Halle-Neustadt“, die „fortissimoband“, die Gruppe „Die Lautstarken“ und nicht zuletzt „LSM“, die „Lockeren Stadtmusikanten“, sind aus diesem Orchester hervorgegangen. Auch die bekannte Blasrockband „Los Carteros“ aus Halle, setzt sich zu einem Teil aus ehemaligen JBO-Mitgliedern zusammen.
Mehrere DDR-Meistertitel sowie drei Landesmeistertitel in Sachsen-Anhalt zeugen von der Qualität und dem Können der jungen Musiker. Ein Höhepunkt war 1993 ein Fernsehauftritt in Karl Moiks „Musikantenstadl“. Als bestes Jugendblasorchester Sachsen-Anhalts wurde es zur Teilnahme am 4. Deutschen Orchesterwettbewerb 1996 in Gera nominiert und erreichte einen 7. Platz.
Im Sommer 2002 wurde nach 30 Jahren Leitung Wolfgang Töpfer würdig verabschiedet. An seine Stelle trat der 29-jährige Musikdirektor Enrico Rummel.
Das Repertoire wurde mit Musik aus den Bereichen Rock/Pop, Big Band und Filmmusik erweitert. Auch die Tradition der alljährlichen Abschlussfahrten wurde fortgeführt. So begeisterte das Ensemble das Publikum in Budapest (2005), in Verona (2006), in Paris (2008) oder in London und Nottingham (2013).
Im Jahr 2011 erhielt das Ensemble den Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ für seine Teamfähig und 2014 folgte die erste CD („Arriba“).
Aktuell befindet sich der Klangkörper nach der Corona-Pandemie im Wiederaufbau, da drei Jahrgänge das Orchester verlassen haben, aber nur wenige durch ausbleibende Werbeaktionen den Weg in das Ensemble fanden.